Marko Hofmann
Berührende Kunstmomente
LK 12 eröffnet Vernissage - auch zum Nacherleben im Video
Am Abend des 23. März erlebten viele interessierte Schüler, Lehrer, Eltern und weitere Gäste die wunderbare Vernissage zu den Malereien zum Kreuzweg des Kunst Leistungskurses Klasse 12 am Bischöflichen Maria-Montessori-Schulzentrum Leipzig.
Unter der Leitung von Kunstlehrerin Frau Ifland hatte ein lang gehegter Wunsch der Religionsfachschaft und der Schulseelsorge Gestalt angenommen: für den Raum der Stille sollten Bilder geschaffen werden, die einzelne (zum Teil auch ungewöhnliche) Stationen des Kreuzweges zeigen.
Im Oktober 2017 begann die Arbeit des Kurses am Projekt. Zunächst wurde gemeinsam der gesamte Kreuzweg von MATTHÄUS gelesen. Danach fanden sich die Arbeitspartner und wählten eines der folgenden Themen:
Die Fußwaschung
Die Auslieferung an Pilatus
Die Kreuzigung
Das Begräbnis Jesu
Die Botschaft des Engels am leeren Grab
Die Erscheinung Jesu vor Maria aus Magdala
Der Auftrag des Auferstandenen
Nachtrag zum Evangelium: Begegnungen
Die Schüler näherten sich den Texten von MATTHÄUS, LUKAS und JOHANNES unter fachkundiger Begleitung von Pfarrer Michael Jäger. Sie lasen sich durch die vielen Bibelstellen, versuchten zu verstehen, zu verknüpfen, Parallelen zu finden und entwickelten erste Bildideen. Sie skizzierten, beschäftigten sich mit Anatomie, betrieben Detail- und Farbstudien und ließen sich von Werken anderer Künstler zum Thema anregen.
Neben den inhaltlichen Herausforderungen musste auch noch eine neue Maltechnik erlernt werden. Die Grisaille-Technik wurde schon in der Mittelalterlichen Tafelmalerei angewendet und, erweitert um die Lasurtechnik, in vielen der folgenden Kunstepochen genutzt. Die Bildelemente werden dabei ausschließlich in Schwarz-Weiß und Grautönen ausgeführt. Der große Vorteil ist, dass die Formen und das Licht im Bild unabhängig von der späteren Farbgebung gestaltet werden können. Nach dem Trocknen dieser ersten Schicht wird in transparenten Lasuren, in mehreren Farbaufträgen, die Grisailleschicht eingefärbt.
An dieser doch sehr komplexen, auf mehreren Ebenen schwierigen Aufgabenstellung, arbeiteten die Schüler überaus motiviert und engagiert über 4 Monate lang. Und nun sind die Bilder fertig, hängen im Raum der Stille und verbreiten eine ganz besondere Atmosphäre, von der sich die Gäste der Vernissage am 23.3.2018 überzeugen konnten.
Zum bildnerischen Kunstgenuss kam zur Eröffnungsveranstaltung noch ein Genuss für die Ohren hinzu. Die sehr gelungene musikalische Eröffnung gestalteten Schüler des Musik- Grundkurses 12 mit Frau Kästner. Sie komponierten eigene Stücke, eine Sprechmotette und sangen den gregorianischen Choral „In Resurrectione Domini“ zu den zuvor entstandenen Bildern. Während die Musiker diese Stücke stimmungsvoll vortrugen, konnten die Zuschauer schon erste Bildausschnitte der Malereien auf einer Leinwand betrachten. Die Verbindung beider Kunstformen verschmolz zu einer einzigartigen Synthese. Die so entstandene Stimmung lässt sich mit Worten nicht wiedergeben. Sie war Wunder des Moments. Für alle Anderen bleibt als Nachhall die folgende Präsentation.
Text: Susan Kästner und Katharina Ifland